Zeitmanagement: Wie man Technikerweiterbildung und Job unter einen Hut bringt
Natürlich bringt eine Weiterbildung viele Zeitdiebe mit sich. Partnerschaften, Familie und Freunde werden vernachlässigt, Prioritäten müssen gesetzt werden. Lernen anstatt Sport oder einen heiteren Trinkabend mit Freunden, wer möchte das schon eintauschen?
Es kann sich lohnen, ein Zeitmanagement aufzustellen, das die Ausbildung kontrolliert und erleichtert. Die Techniker-Weiterbildung ist anspruchsvoll und es ist nur allzu verständlich, wenn der Schüler nach einem anstrengenden Arbeitstag keine Lust mehr auf eine ebenso anstrengende Lernphase hat. Das Zeitmanagement sorgt für Motivation und entlastet auch etwas vom Leistungsdruck.
Die Zeitansprüche bei einer Weiterbildung sind enorm. Während der normal absolvierten Arbeitsstunden, muss sich der Techniker gleichzeitig auf den Lernstoff konzentrieren, der ihm entweder zugeschickt oder persönlich vermittelt wird. Während das Fernstudium ausschließlich aus selbstständigem Lernen durch die zugesandten Studienhefte und ebenso absolvierte Prüfungen besteht, muss sich der Technikerschüler auf Wochenend- oder Abendstunden in der Teilzeit-Weiterbildung einstellen. Die dritte Möglichkeit, die Vollzeit-Weiterbildung, verwehrt dem Techniker einen Bezug zum Job gänzlich, verkürzt die Weiterbildungszeit jedoch erheblich.
Es ist offensichtlich, dass die dritte Weiterbildungs-Möglichkeit nicht viel an Zeitmanagement benötigt. Umso mehr aber im Fernstudium sowie in der Teilzeit-Weiterbildung.
Welchen Zeitaufwand erfordert die Techniker-Weiterbildung?
Um sich ein geeignetes Zeitmanagement zurechtzulegen, muss sich der Techniker zu aller erst bewusst werden, welcher Lerntyp er oder sie ist. Es gibt Menschen, die gut auf auditive Lernmethoden reagieren. Andere konzentrieren sich am besten auf kommunikative Methoden, oder bevorzugen es, das Lernmaterial zu sichten und handschriftlich zu notieren. Um einen geeigneten Zeitplan aufzustellen, der weder über- noch unterfordert, muss die Lernmethode stimmen. Sofern das feststeht, sollte geklärt werden, warum das Zeitmanagement gebraucht wird. Hierzu eine Rechnung, die den Zeitaufwand eines Fernstudiums sowie einer Teilzeit-Weiterbildung zeigt:
einen Tag herunterrechnen und ein Durchschnittspensum erstellen, das der Technikschüler zu absolvieren hat: Bei einer Vollzeitbeschäftigung mit 40 Stunden und 15 Semesterwochenstunden sind wir bei 55 Stunden, die in der Woche allein für Arbeiten und Lernen genutzt werden müssen. Das sind durchschnittlich 11 Stunden an Arbeit pro Werktag. Mit einer Stunde Arbeitsweg und acht Stunden Schlaf verbleiben am Tag nur vier Stunden Freizeit.
Im Beispiel des Teilzeit-Beschäftigten sieht es allerdings lockerer aus. Lediglich 20 Wochenstunden sind für die Arbeit bestimmt. Auch hier werden 15 Semesterwochenstunden empfohlen, die allerdings dafür verwendet werden müssen, Seminare und Schulungen persönlich zu besuchen. Das ergibt 35 Stunden in der Woche, die mit Pflichten gefüllt sind. Heruntergerechnet auf eine 5-Tage-Arbeitswoche, ergibt das durchschnittlich 7 Stunden Arbeit und Lernen pro Tag. Das ergibt 8 Stunden täglich zur freien Verfügung plus Wochenende.
Während das Fernstudium mit lediglich zwei Jahren der Weiterbildung und einer höheren Vergütung aufgrund der höheren Arbeitszeiten belegt ist, müssen Teilzeit-Beschäftigte in vier Jahren Weiterbildung mit weniger Lohn rechnen.
Was bedeutet Zeitmanagement und weshalb brauche ich es?
Zeitmanagement strukturiert den Alltag. Der Techniker, der die Weiterbildung absolviert, kann so sicherstellen, dass weder sein Privatleben noch der Studiengang unter dem zeitlichen Druck leiden werden – sofern die Disziplin gegeben ist. Des Weiteren wird das private Umfeld des Technikers mehr Verständnis dafür aufbringen, wenn er einen Abend vorher aufgrund einer Lernphase oder einer Prüfung absagt, anstatt es wenige Minuten vorher zu tun. Verständnis von der eigenen Familie und dem Freundeskreis ist das A und O.
Nachteile entstehen lediglich, wenn die Disziplin oder die Motivation aufhört. Wenn der Technikschüler den Zeitplan zu straff oder zu locker gestaltet. Besonders die geistige Verfassung wird zuerst darunter leiden, sollte der Leistungsdruck zu stark werden.
Aber was kann passieren, wenn man gar kein Zeitmanagement aufbaut und die Weiterbildung „auf gut Glück“ angeht? Viele Auszubildende und Studenten vertreten die Haltung, dass alles „schon werden wird“. Wenn die Lernbereitschaft nachlässt, wird sich das gegen Ende der Weiterbildung bemerkbar machen. Bei der Techniker-Weiterbildung wird diesbezüglich auch keine Ausnahme gemacht.
Letztlich kann dies dazu führen, dass der Lehrgang nicht bestanden wird, aufgrund Überforderung, fehlender Disziplin und zu viel Druck, der sich wie eine herannahende Welle aufbaut und dann hereinbricht.
Methoden des Zeitmanagements
Wem ein einfacher Zeitplan nicht genügt, der kann auch auf andere bewährte Methoden zurückgreifen. Im Wesentlichen werden Aufgaben nicht nur aufgelistet, sondern auch sinnvoll sortiert. Im Folgenden werden drei gängige Methoden vorgestellt:
ABCD-Methode/Eisenhower Matrix:
Die ABCD-Methode (oder auch Eisenhower Matrix genannt) ist eine vergleichsweise einfache Methode. Der Schüler erstellt eine Liste mit den Dingen, die an diesem Tag erledigt werden müssten. Dann sortiert er sie in einem Diagramm nach Wichtigkeit und Dringlichkeit. Aufgaben, die zwar wichtig, aber nicht so dringend sind ( beispielsweise für einen Geburtstag, der erst in vier Wochen stattfindet, ein Geschenk zu kaufen), können getrost auf einen anderen Tag verschoben werden. Dinge, die dringend, aber vergleichsweise unwichtig sind (etwa eine E-Mail schreiben) können sofort erledigt und damit von der Liste gestrichen werden. Tätigkeiten, die sowohl wichtig als auch dringend sind, sollten innerhalb dieses Tages erledigt werden. Angelegenheiten, die weder wichtig noch dringend sind, sollten allerdings erst einmal nach hinten verschoben werden, damit nichts Wichtiges vergessen wird.
Not-To-Do-Liste:
Klingt banal, ist aber äußerst nützlich. Damit Fehler nicht wiederholt werden, kann eine so genannte „Not-To-Do-Liste“ (zu Deutsch: „Nicht-Zu-Tun-Liste“) erstellt werden. Der Schüler schreibt auf, was er auf gar keinen Fall tun sollte.
ALPEN-Methode:
Wer sich mit der Motivation oder der Disziplin etwas schwer tut, sollte eventuell die ALPEN-Methode testen. Der Name setzt sich aus den fünf Schlüsselkategorien zusammen, welche die Methode ausmachen. Die Aufgaben werden nach dem folgenden Schema aufgelistet und man arbeitet jenes nacheinander ab:
Länge der Aktivitäten einschätzen
Pufferzeiten reservieren
Entscheidung über die Prioritäten
Nachkontrolle
Besonders der letzte Punkt, die Nachkontrolle, motiviert, um den Aufgaben auch tatsächlich nachzugehen. Es kann sogar ein kleines Belohnungssystem darstellen.
Nichtsdestotrotz gibt es natürlich noch mehr Methoden, die für jeden individuell angepasst werden können. Das Internet bietet diesbezüglich endlose Möglichkeiten.
Warum sich ein Zeitmanagement für Techniker lohnt
Eine Weiterbildung zum Techniker in Teilzeit und erst recht im Fernstudium ist vielerlei eine Belastung. Zum einen sind so manche Berufstätige das stundenlange Büffeln nicht mehr gewohnt, zum anderen ist es zusätzlicher Stress wenn auch noch neben der Berufstätigkeit gelernt werden muss.
Natürlich erfordert das Zeitmanagement selbst etwas Zeit. Die ist aber schnell wieder drin, da man generell mit fester Struktur effektiver arbeitet und lernt. Somit entstehen gar nicht erst Konflikte mit anderen, privaten Verpflichtungen, die dann nicht nur Zeit sondern auch Nerven kosten.