AW: Warum schwingt der Wienbrückengenerator?
Ich versuche es prägnant zu erklären:
Für eine Schwingung müssen zwei Parameter erfüllt sein:
1) Die Verstärkung muss größer 0dB sein.
2) Der Phasenwinkel muss 180° betragen
Zum Punkt 1:
Damit eine Sinusschwingung vorliegt muss nur eine bzw. einige wenige Frequenzen verstärkt werden(je weniger, desto besser ist der Klirrfaktor des Schwingers), diese Funktion übernimmt der Bandpass. Ein RC-Glied kann einen Hoch- und einen Tiefpass bilden. Beide zusammen bilden einen Bandpass. Leider beträgt der Rückkopplungsfaktor nur 1/3*Ue--> -9,5dB<0. Damit kann das System nicht schwingen. Lösung: zusätzlich eine Verstärkung V>3 einbauen, diese Funktion übernehmen die Widerstände am invertierenden OP-Eingang.
Zum Punkt 2:
Für eine Schwingung muss die Phase zwischen der Eingangsgröße und der Rückführung phi=180° betragen. Da jedes RC-Glied für sich eine Phasenverschiebung von 90° erzeugt, erzeugen zwei RC-Glieder eine Phase von 180°.
Für genauen und allgemeinen Nachweis Siehe „Regelungstechnik: Stabilitätskriterien, Schwingfähige Systeme, PT2-Glied“
Für genaue Nachrechnung des Wien-Brücken-Oszillators Siehe „Tietze und Schenk: Halbleiter-Schaltungstechnik, Grad und Fricke : Grundlagen der Verstärker“
PS.: Ohne komplexe Rechnung ist es schwer zu rechen.