Prozesoptimierung/Fräsversuche

Hallo Leute,

meine Techniker arbeit ist einen Prozess zu optimieren und dazu soll ich auch Versuche fahren mit verschiedenen Werkzeugen. Nun hat mein Begleiter mir die aufgabe gegben, ich soll mir eine Stratigie ausdenken wie man solche Vesuche fährt...hat da jemand Erfahrungen, die er mir vielleicht weitergeben kann? Wäre nett ein paar Anregungen dazu erhalten

MfG Jan
 
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Sollst Du die Versuche fahren um zu prüfen, welche Werkzeuge wann am besten eingesetzt werden sollen? Man kann ja auch Versuche fahren um zu prüfen, welches Werkzeug unter welchen Bedingungen die höchste Standzeit hat.

Sprich: Was soll das Ergebnis sein?

Gruß
Latte
 
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Also wir haben ein Problem bei der Kassettenfertugung für Großkassetten, dass die Bearbeitungszeit viel zu hoch ist und diese reduziert werden soll, ebenfalls soll die Prozesssicherheit erhöht werden. Das Material ist 1.2344 (X40CrMoV5-1), hat 44HRC (also Hartbearbeitung). Beim Vorfräsen der Plattesitze wird ein 6mm Vollhartmetall Schaftfräser eingesetzt. Wir haben jetzt schon verschiedene Fräser getestet mit verschiedenen Schnittdaten (direkt in der Produktion) von verschiedenen Herstellern, die Standzeit schwankt gewaltig. Ziel ist es den optimalen Fräser zu finden, der eine lange Standzeit aufweist und mit dem man möglichst schnell arbeiten kann, wobei der Kostenfaktor auch zu berücksichtigen ist, wir haben nämich Preisschwankungen von 16 bis über 60 Euro. Hoffe diese Information reicht aus,ansonsten weiterfragen
 
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Hmm, es ist immer schwer Ratschläge zu geben, wenn man nicht weiß wie das Teil aussieht.

Werden die Teile vorgefräst, bevor sie gehärtet werden?
Wie sieht die Kontur aus, die ihr Fräsen müsst? (falls Du sie online stellen darfst)

Gruß
Latte
 
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Guten Abend,

es ist außerdem wichtig die Maschine zu kennen. Denn darauf muss der Fräser ja abgestimmt werden.

Standzeitermittlung geht meiner Meinung nach nur mit versuchen. Da wird dir keiner so spontan helfen können.

Des Weiterem sollte man wissen, welche Fräser (technische Daten) ihr schon getestet habt.



Gruß
Michael
 
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die Teile werden nicht gehärtet, sie haben im Anlieferungszustand 44HRC und 1420N/mm^2. die Tests werden nicht direkt am Teil durchgeführt, mit Platten, ca. 300x300mm, die Werkzeuge sollen da bis zum Standzeitende bzw. bruch getestet werden.

Es geht ja auch nur um eine Strategie, wie man an solche werkzeugtests rangeht. Meine überlegung ist: Man setzt sich ein Ziel, was man erreichen möchte und Testet ein Werkzeug nach dem andern, man fräst z.b. dann mal 5 Nuten und untersucht dann das werkzeug mit dem auge auf Verschleiß, vermisst es, misst die Maßhaltigkeit der nut und dann gehts weiter, die nächsten 5 Nuten usw. bis der Fräser kaputt ist
 
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Das ist ein Thema, wo Du an vielen Parametern stellen kannst. Ich will mich kurz halten und deswegen werde ich mal stichpunktartig äußern.

Als erstes ist die Schnittstelle der Frässpindel wichtig, die das Werkzeug aufnimmt:
-Capto, HSK oder KM

Desweiteren das Spannmittel des Werkzeuges als solches:
-Spannzange (UP oder normal), Weldon, Hydrodehn etc.

Lange Rede kurzer Sinn, Du solltest erstmal sicher sein, daß Dein Werkzeug keinen Rund- und Planlauffehler aufweist.

Die Maschine als solches:
-wie stabil ist sie-->Rollen- oder Flachführung, Größe der Werkzeugaufnahme etc.

Kühlschmierstoff:
-Emulsion, Öl oder MMS

Schnittwerte:
-Drehzahl, Vorschub, SPantiefe etc..


Du siehst anhand der vielen Parameter, daß Deine Frage so leicht nicht zu beantworten ist. Wenn z.B. Dein Fräser um ca. 0.02mm "schlägt", dann wären all Deine Versuche für die Katz. Dies nur als Beispiel, um Dir klar zu machen, daß Du Punkt für Punkt im Ausschlußverfahren abhaken solltest. So würde ich vorgehen.
 
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es soll doch nur der Werkzeugverschleiß reduziert werden und die Bearbeitung Prozesssicherer und schneller und dafür gilt es die richtigen Werkzeuge zu finden...ich versteh nicht warum ihr alle so viele sachen wissen müsst, ich brauche doch nur ne strategie wie ich die Werkzeuge gegeneinander "antreten" lasse.

Kritischtest Werkzeug ist ein 6mm VHM Fräser, der zum Plattensitz vorfräsen also zum schruppen verwendet wird, in der Serienproduktion werden die kassetten auf einer Stama 734/M bearbeitet, die Maschine im Testcenter weiß ich nicht was das für eine ist, aufnahme ist HSK, Gespannt wird mit PowerGrip (neueres Spannverfahren)
 
Zuletzt bearbeitet:
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Kritischtest Werkzeug ist ein 6mm VHM Fräser, der zum Plattensitz vorfräsen also zum schruppen verwendet wird, in der Serienproduktion werden die kassetten auf einer Stama 734/M bearbeitet, die Maschine im Testcenter weiß ich nicht was das für eine ist, aufnahme ist HSK, Gespannt wird mit PowerGrip (neueres Spannverfahren)

Ich will es ja nicht alles wissen, sondern Dir nur aufzeigen, was für Parameter maßgeblich Deine Standzeit beeinflussen können...:)

Wenn die Maschine aus dem Testcenter nicht mit der Produktionsmaschine übereinstimmt, dann kannst Du nicht zwangsläufig Deine Erkenntnisse übertragen; ich hoffe das leuchtet soweit ein..;)
 
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Tag zusammen,

ich hatte vor 3 Monaten ungefähr das gleiche Problem. Wie geht man vor wie testet man usw.

Ich habs mir da einfach gemacht, wir sind eine relativ große Firma in Bayern bei der alle Plattenhersteller oft anfragen und meinten sie hätten neue und bessere Werkzeuge wie die anderen.

Ich hab zuerst 2 "neue" Plattenhersteller an verschiedenen Tagen kommen lassen die wollten natürlich ins Geschäft einsteigen und waren sehr bemüht das der Versuch vernünftig abläuft.

Ende der Woche kamen die "alten" oder besser bisherigen Plattenhersteller denen ich die neuen Ergebnisse vorgelegt habe, um nicht aus dem Geschäft zu fallen waren auch diese sehr aktiv und die Sache wurde für mich ganz einfach.

Hoffe dir damit weitergeholfen zu haben.
 
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Die Art der Maschine, Aufnahmen etc. sind mit Sicherheit Faktoren, die zu beachten wären, allerdings nicht die Ausschlaggebensten.

Falls die Maschine allerdings stark von der Testmaschine abweicht (alt gegen neu), so kannst Du die Testergebnisse wahrscheinlich nicht auf die andere Maschine projizieren.

Vielleicht haben wir hier auch zu weit ausgeholt. Es geht ja schließlich "nur" um eine Strategie, um verschiedene Fräser miteinander zu vergleichen.

Ich würde die Tests nach der selben Frässtrategie fahren, wie auch die normalen Werktücke gefahren werden, falls an der Bearbeitung nichts geändert werden soll.

Dann wie schon gesagt Vorschub, Drehzahl, Zustelltiefe etc. variieren und alles dokumentieren. Das wird ein Haufen Arbeit, der auf euch zukommt.

Gruß
Latte
 
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Die Testcenter-Maschine is eine andere wie in der Produktion und dass die ergenbnisse nicht 100% übertragbar sind ist mir auch klar, aber die wollen das so machen, ich würde versuchen eine der 4 Stamas in der Produktion nur für versuche laufen zu lassen....aber na ja da kann ic nix dran drehen....

Aber eine Strategie hab ich deshalb immernoch nicht....

Werkzeuge mit Wendeplatten sind nicht das große Problem, außerdem sitze ich da direkt an der Quelle eines namhaften Herstellers von Werkzeugen und Platten.

Also wenn jemand ne idee hat, für ne Teststrategie, bitter her damit, was ist denn mit meinem Ansatz den ich vorgeschlagen habe, da hat noch keiner drauf reagiert
 
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Also wenn jemand ne idee hat, für ne Teststrategie, bitter her damit, was ist denn mit meinem Ansatz den ich vorgeschlagen habe, da hat noch keiner drauf reagiert

Wie ich in meinem letzten Post bereits erwähnt habe, würde ich die selbe Strategie fahren, wie im realen Bearbeitungsprozess. Und falls nicht, dann zumindest eine ähnliche. Somit hast Du einen realistischen Bezug.

Gruß
Latte
 
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Ok, dann lassen wir die Rahmenbedingungen mal so wie sie sind und lassen Spannung etc. mal aussen vor. Zwei Sachen solltest Du auf jeden Fall einhalten, nämlich daß der Rundlauffehler des Werkzeuges möglichst kleine gehalten wird (max. 0.005mm) und wenn Du auf Emulsion zerspanst, daß Dein Fettanteil bei diesem Material deutlich über 8-9% liegt. Auf von Nuten fräsen rate ich von ab, ich würde am Probestück genau 1:1 die Kontur abfahren, wie auch später an Deiner Kassette. Hintergrund ist der, daß wenn Du z.B. Innenradien verfährst, daß die Fräser dazu neigen sich "reinzuziehen" und somit das meistens der Standzeittod bedeutet; dies hättest Du bei einer gefrästen Nut nie und nimmer.

Tja und zu guter letzt die verschiedensten Fräser ausprobieren und zwar mit folgenden Variationen:
VHM mit den Substraten (P10 bis P40)
VHM mit 30°- und 45°-Drallwinkel; letztgenannter erzwingt immer einen Weichschnitt daher auch eingangs mal meine Frage bezüglich der Frässpindeldimensionierung und Schnittstelle...;)

Und das kombiniert mit den verschiedensten Scnittparametern bekommst Du schnell diverse Excel-Tabellen voll...:D

P.S.
Eigentlich eine hochinteressante Sache und wenn Du diverse Freiheiten in der Gestaltung und Zeit hast bist Du wirklich zu beneiden...:)
 
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Buh, ich glaube das wird eine riesen Haufen Arbeit *bibber ein bissel* und ich bin echt noch ein bissel planlos und hänge noch etwas in der Luft....aber das is wohl normal am Anfang einer Technikerarbeit
 

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