AW: Fernstudium Wirtschaftsingenieurwesen HFH
Hi Leute, wie schon richtig festgestellt wurde, bekommt man von der HFH Leistungen anerkannt, wenn man bereits den Techniker absolviert hat.
Für Maschinenbau - Lehrgangsform Süd sind das: Fertigungstechnik, Werkstofftechnik und Konstruktion. Mit etwas Glück und Einreichung des Lehrplans mit Stundentafel im Fach "Englisch für Fachschulen" vom zuständigen Kultusministerium sogar noch Englisch, falls sich dieser (abhängig vom Bundesland) mit dem der HFH deckt.
Wie Volker schon geschrieben hat, setzt das Fach Mathe sogar etwas unter Technikerniveau an, zieht aber dann sehr stark an... - man darf einfach den Anschluss nicht verlieren.
Als Techniker bekommst du zwar ebenfalls die erste Prüfung in Mathe anerkannt - was dir aber nicht wirklich viel bringt, weil in der zweiten Matheprüfung der Stoff vom ersten UND zweiten Semester drankommt, und du somit am Stoff der ersten Prüfung sowiso nicht vorbeikommst!
Zunächst mal muss ich sagen, dass ich mit ca. 16 Stunden die Woche relativ gut hinkomme - das sind auch die Vorgaben der HFH!
Das Studium ist vom Niveau, Stoffumfang und Lernaufwand schon ein gutes Stück über dem Techniker anzusetzen, aber durchaus machbar. Der Unterschied zur Technikerausbildung liegt eigentlich darin, dass du nicht nur einige Wochen oder Monate vor der staatlichen Prüfung richtig Stress hast, sondern ab dem ersten Semester.
Der Stoffumfang ist für jemanden der nichts anerkannt bekommen hat meiner Meinung nach gerade noch zu packen, wenn er richtig lernt, sich leicht tut auswendig zu lernen und auch noch logisches Verständnis für Mathematisch technische Zusammenhänge mitbringt. Er muss dann aber auch Mut zur Lücke beweisen.
Da ich oben genannte Fächer anerkannt bekommen hab, denke ich, dass ich als "durchschnittlicher Student" das Grundstudium in der Regelstudienzeit packen könnte (Hab allerdings jetzt schon eine Prüfung des 2. Semesters ins 3. geschoben)
Lasst euch von den Fächern die ihr anerkannt bekommt nicht täuschen. Es ist deshalb auch noch ernorm viel Stress. Es sind auch kaum Studenten bei mir im Semester die nichts anerkannt bekommen haben - d.h. die HFH geht mit dem vorgegebenen Lernpensum schon davon aus, dass kaum jemand alle Prüfungen tatsächlich schreiben muss. Die die das doch müssen haben enorme Probleme und bewältigen das nur mit oben genanntem Mut zur Lücke.
Ich hab jetzt am Samstag eine Prüfung, am 14.10. wäre die Prüfung die ich geschoben hab, dann ist am 28.10. die nächste Prüfung und 5 Wochen drauf am 02.12. die letzte für dieses Semster.
Sätestens im März gehts dann mit den nächsten Prüfungen weiter (dann auch wieder alle 3-5 Wochen eine!
Die Freiheit, mir nach einer Prüfung mal 1-2 Wochen frei zu nehmen, so wie ich mir das beim Techniker gegönnt hab, hab ich jetzt leider nicht mehr.
Höchstens mal zwischen den Semestern 2 Wochen.
Die Präsenzphasen laufen recht locker ab, von insgesamt 27 eingetragenen Studenten (es geht immer eine Unterschriftenliste bei den Präsenzphasen rum) sind wir momentan noch zwischen 4 und 14 die tatsächlich da sind. Also ein überschaubarer Haufen, je nach Fach und Jahreszeit (im August waren wir mal nur zu viert, jetzt werdens langsam wieder mehr).
Ich will damit nicht behaupten, dass er Rest bereits aufgegeben hat, vielleicht legen die ja auch keinen Wert auf die Präsenzphasen.
Jedenfalls ist der Unterricht für die Prüfungsvorbereitung eigentlich recht hilfreich - zumindest in einigen Fächern! Ist halt auch wieder vom Dozenten abhängig. Es gibt welche, die ihre Vorlesungen durchziehen und man eigentich nichts besonders hilfreiches für die Prüfung erfährt, und es gibt welche, die ihre Stunde mit dem Satz beginnen: "Sind wir mal ehrlich, wir lernen nicht fürs Leben sondern für die Prüfung".
Im Großen und ganzen muss man sagen, dass das Studium schon zu packen ist denke ich, zumindest bin ich bisher einigermaßen gut zurecht gekommen.
Es sind einige Sachen, die das ganze halt nicht einfach machen:
z.B. findet jede Prüfung pro Semester nur EINMAL zeitgleich auf der ganzen Welt (man kann auch Prüfungen in der deutschen Botschaft im Ausland schreiben) statt, man hat also keine Möglichkeit, einfach einen anderen Termin zu wählen.
Was man auch nicht außer acht lassen darf ist, dass sich die wenigsten für Maschinenbautechnische und Betriebswirtschaftliche Fächer gleichermaßen interessieren und begeistern.
So fallen mir als Techniker z.B. die Fächer "Buchführung/Jahresabschluss", "Kosten- Leistungsrechnung", "allgemeine BWL", "Wirtschaftsinformatik" und anderere betriebswirtschaftlichen "Auswendig-Lern-Fächer" nicht gerade leicht und ich muss dafür sehr viel Zeit und vorallem Nerven und Überwindung investieren.
Ich wünsche jedenfalls allen, die sich für das Studium entscheiden viel Glück und durchhaltevermögen, denn das werden sie brauchen!
In diesem Sinne,
Gruß,
Furthi