Bauteilfestigkeit bei Lastwechsel im Kranbetrieb

Hallo zusammen,

ich hoffe das mir jemand weiterhelfen kann:

Ich muss einen Festigkeitsnachweis über ein Lastaufnahmemittel im Kranbetrieb aufstellen, wonach dann konstruiert und gefertigt werden kann!
Die DIN EN 13155 (Krane - Lose Aufnahmemittel) geht hier von einem Lastwechsel von 20.000 mal aus.

Der Auftraggeber hat aber ein Lastwechsel von 70.000, und benötigt die Auslegung auf diese Lastwechsel! 8)

Was ist aber wenn die Lastwechsel 100.000 oder 150.000 sind.
Gibt es eine Berechnung, in der die Materialermüdung mit eingerechnet wird?

Gruß
Kurano
 
AW: Bauteilfestigkeit bei Lastwechsel im Kranbetrieb

Hallo Kurano,

Lastaufnahmemittel werden üblicherweise nach der DIN 15018-... und DIN 18800-.... berechnet. Da LAM meistens Schweißkonstruktionen sind, kommen entsprechende Berechnungsgrundlagen und weitere Normen aus der Schweißtechnik zur Anwendung.

Grüße @all, Avus
 
AW: Bauteilfestigkeit bei Lastwechsel im Kranbetrieb

Hallo Domm, Hallo @all,

Domm das ist im Prinzip richtig was du schreibst. Krane werden nach DIN 15018 "Krane, Grundsätze für
Stahltragwerke" ausgelegt. Die DIN 15018 bezieht sich auf DIN 18800 "Stahlbauten". Die DIN 4132
"Kranbahnen, Stahltragwerke" ist bauaufsichtlich eingeführt und ist, wie der Titel schon verrät, für die
Dimensionierung der Kranbahnen heranzuziehen.

Mann kann also sagen :
=> Alles was mit dem Gebäude in Berührung kommt ist nach DIN 4132 auszulegen.
=> Der Kran und alles was man anhängen kann wird nach DIN 15018 ausgelegt.

In Kuranos Fall gilt also die DIN 15018. Lastaufnahmemittel werden immer Dauerfest ausgelegt.
 
AW: Bauteilfestigkeit bei Lastwechsel im Kranbetrieb

Hallo Domm, Hallo @all,

Domm das ist im Prinzip richtig was du schreibst. Krane werden nach DIN 15018 "Krane, Grundsätze für
Stahltragwerke" ausgelegt. Die DIN 15018 bezieht sich auf DIN 18800 "Stahlbauten". Die DIN 4132
"Kranbahnen, Stahltragwerke" ist bauaufsichtlich eingeführt und ist, wie der Titel schon verrät, für die
Dimensionierung der Kranbahnen heranzuziehen.

Mann kann also sagen :
=> Alles was mit dem Gebäude in Berührung kommt ist nach DIN 4132 auszulegen.
=> Der Kran und alles was man anhängen kann wird nach DIN 15018 ausgelegt.

In Kuranos Fall gilt also die DIN 15018. Lastaufnahmemittel werden immer Dauerfest ausgelegt.

Hallo AVUS, hallo Domm,

vielen Dank für eure Infos und Tips, die ich sehr gut verwenden kann!
Aber in der DIN EN 13155 (Krane - Lose Lastaufnahmemittel) werden die LAMs mit 20.000 Lastwechseln konstruiert, bzw. festgelegt. Wenn das LAM mit einer Dauerfestigkeit ausgelegt werden muss/soll, ist die Frage wie hoch das Material belastet werden darf.
Und wann wird durch die Ermüdung des Werkstoffes eine Verformung entstehen?

Gruß
Kurano
 
AW: Bauteilfestigkeit bei Lastwechsel im Kranbetrieb

Hallo Kurano,

ich habe die DIN EN 13155 mal "Quergelesen" habe die 20000 Lastwechsel auf die schnelle nicht gefunden. Wenn du mir die Seite oder das Kapitel mitteilen könntest?

Unabhängig davon sollte dir die Anzahl von 20000 Lastwechseln zu denken geben. Bei uns werden z.B.: pro Tag 1000 Lasten in 2 Schichten gehändelt. Das sind je nach Anzahl der Schichten im Monat bis zu 25000 Lastwechel, d.h. ich müsste pro Monat ein neues LAM beschaffen. Das ist nicht besonders sinnvoll oder ? Ach wenn du jetzt sagst, bei uns werden nicht so viele Lasten gehändelt, muss bedacht werden das mit den LAM Menschen arbeiten. Allein aus dieser Annahme heraus müssen wegen der Betriebssicherheit und Arbeitssicherheit die LAM Dauerfest ausgelegt werden.
Anders sieht das bei z.B.: Greifern für Roboter aus. Diese werden nach FKM Richtlinie Berechnet. Auch kann bei diesen Konstruktionen zur Gewichtseinsparung eventuell auf die Dauerfestigkeit verzichtet werden, immer unter der Vorgabe das keine Menschenleben in Fall des Versagens geschädigt werden.
Verformen darf ein LAM sich im allgemeinen nur elastisch. Bei einer plastischen Verformung muss es aussortiert werden. Dies steht auch in der BGR 500.

Mit freundlichen Grüßen

Avus
 
AW: Bauteilfestigkeit bei Lastwechsel im Kranbetrieb

Hallo Avus,

das mit den 20'000 Lastwechseln steht auf Seite 5 unter "1 Anwendungsbereich":

"Diese Norm deckt nicht die Gefährdungen ab im Zusammenhang mit der mechanischen Festigkeit von Lastaufnahmemitteln, die für mehr als 20'000 Lastwechsel bestimmt sind."
 
AW: Bauteilfestigkeit bei Lastwechsel im Kranbetrieb

Hallo zusammen,

die Informationen sind alle samt sehr hilfreich.
Ich bin aus dem Stahlbetonbau und hab daher wenig mit Stahlbauträgern zu tun.
Wir benötigen im Fertigteilwerk eine Stahltraverse 3to zum versetzen von Bewehrungskörben.
Ich habe einen HEB200 dafür nach DIN 18800 / EC3 bemessen.
Hat jemand die DIN EN 13155 bzw. die wichtigsten Auszüge zur Bemessung einer Traverse für mich?
Oder führt man den Ermüdungsnachweis einfach, wie bekannt, nach 15018?

Wäre für jede kurzfristige Hilfe sehr dankbar.

Gruß, Jamalo
 
AW: Bauteilfestigkeit bei Lastwechsel im Kranbetrieb

Ich lese das jetzt erst.
Lastaufnahmemittel bis 20000 Lastspiele sind völlig normal.
Hier zählt die EN 13155.
Bemessung:(Jamalo) Zweifache Sicherheit gegen die Streckgrenze , allseitiger Schiefhang von mindestens 5 Grad berücksichtigen.Bei möglichem Einsatz von 0 Grad -minus 20 Grad St52-3 verwenden mit Test 3.1B.
Für Lastaufnahmemittel über 20000 Lastspiele gilt die EN13155 nicht.
Da ist die DIN 15018 gültig und evtl noch andere.
Hier wird dann eine Betriebsfestigkeitsberechnung angesetzt.
Unter Berücksichtigung des Werkstoffes werden die Kerbfälle an den relevanten Stellen gewählt und die zulässigen Spannungen ergeben sich dann.
 
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