12 Tipps zur Lernmotivation: Gegen den inneren Schweinehund
Die Lernmotivation zu finden, fällt oft nicht leicht. Es gibt scheinbar unzählige Gründe und Ablenkungsfaktoren, die vorgeschoben werden. Eine Ausrede ist schnell gefunden. Plötzlich werden andere Aufgaben wichtiger, die stattdessen sinnvoll erscheinen: Akten sortieren, Staubsaugen, Putzen – Hauptsache sich nicht durch den faden Lernstoff quälen. Doch wenn diese Situationen genauer betrachtet werden, fällt einem auf, dass die kostbare Zeit besser genutzt werden hätte können. Alles scheint interessanter zu sein als zu lernen, wenn man es muss. Spätestens dann, wenn einem auffällt, dass die Angst wächst, eine Prüfung nicht zu bestehen. Das Motivationsproblem weicht dem Zeitproblem. Die folgenden Tipps sollen dabei helfen, sich zum Lernen zu motivieren.
Anfangen ist fast schon Ankommen

Der schwierigste ist immer der erste Schritt. Hier kann es helfen, sich zunächst gründlich vorzubereiten. Dazu gehören eine aufgeräumte Arbeitsfläche und eine ruhige, gemütliche Atmosphäre mit möglichst wenig Ablenkungen. Das muss nicht unbedingt ein Schreibtisch sein. Wer viel lesen muss, kann es sich auch auf der Couch oder einen Sessel gemütlich machen. Wer sich erst einmal überwunden hat, eine Lernphase anzugehen, fühlt sich hinterher auch wohler. Sind gute Lernbedingungen erst einmal gegeben, fällt der Start umso leichter.
Themen aufgliedern und Lernplan erstellen
Ein Lernplan verschafft einen Überblick: Er enthält das aufgegliederte Themengebiet, feste Zeiten, erreichbare Meilensteine sowie Belohnungen. Dadurch wird sichergestellt, dass kein Stoff ausgelassen wird. Außerdem kann der eigene Fortschritt überprüft und Wissenslücken mit Wiederholungen geschlossen werden. Somit fällt es leichter zu lernen und die Lernmotivation kommt von ganz alleine.
Auf das Lernen einlassen
Künstlich Zeitdruck generieren
Wird die Zeit knapp, mangelt es einem plötzlich nicht mehr an Lernmotivation. Diesen Effekt kann man sich auch zu Nutze machen, auch wenn atsächlich noch genügend Zeit ist. Erwiesenermaßen können viele Menschen unter Zeitdruck bessere Leistungen erbringen. Es ist möglich, Zeitdruck zu generieren, indem terminlich festgelegte Lerninhalte als Taktgeber dienen. Hilfreiche Mittel hierbei sind Wecker, Klebezettel und ein Kalender. Dadurch setzt man sich selbst etwas unter Druck, was gewollt und auch gut ist. Das Risiko ist dann nicht, durch eine Prüfung zu fallen. Sondern nur, enttäuscht zu sein, ein selbst gesetztes Ziel nicht erreicht zu haben.
Lernen in Gruppen
Miteinander zu lernen kann motivieren. Zum einen stärkt es die Teamfähigkeit und zum anderen geht es mit gegenseitiger Hilfe umso schneller und einfacher. Es lassen sich in einer Gruppe Probleme und Aufgabenstellungen oftmals leichter lösen. Dabei geht es nicht nur darum, sich von anderen im Stoff helfen zu lassen. Auch wer hilft, wird quasi belohnt: Wer den Stoff erklären kann, hat ihn auch gelernt. Außerdem wird es schwieriger, Ausreden zu finden, nicht zu festgelegten Lernzeiten zu erscheinen.
Lernen nach festen Zeiten
Mit kurzen und festen Lernzeiten kann der innere Schweinehund besiegt werden, um überhaupt mit dem Lernen zu beginnen. Schon 15 Minuten reichen aus, um das Lernen in Gang zu setzen. Dadurch wird der Wissensdurst geweckt und weitergelernt. Es fällt nicht nur einfacher, den Lernstress etwa neben Beruf und anderen Verpflichtungen unterzubringen. Auch werden Gewohnheiten trainiert, zu bestimmten Zeiten leistungsfähig zu bleiben. Wer etwa abends erschöpft von der Arbeit kommt, kann hinterher umso einfacher noch lernen, wenn es regelmäßig geschieht.
Leise leichte Musik hören
Häufig wird behauptet, dass es störend sei, beim Lernen Musik zu hören. Das muss nicht immer der Fall sein. Es kann durchaus hilfreich sein, beim Lernen einem ruhigen und harmonischen Musikstück zu lauschen, das kann die Motivation ebenfalls steigern. Wichtig ist es jedoch, dass die Musik einen angenehmen Rhythmus hat, welcher den Schüler nicht zu sehr ablenkt. Dazu gehören unter anderem Chillout-Musik, Klassik und extra für solche Zwecke komponierte Konzentrationsmusik.
Ziele setzen und reflektieren
Manchen hilft es, einfach mal das Bewusstsein über das eigene Tun zu erlangen. Entstandene Fragen wie: Wo war ich? Was habe ich bisher erreicht? Wo will ich hin? Warum mache ich das? weisen den Schüler darauf hin, weshalb er gerade auf dem Weg dorthin ist, wo er mal hin will. Dadurch wird bisher Erreichtes reflektiert und daraus neue Lernmotivation geschöpft. Wichtig ist es, die eigene Situation getreu dem Motto u betrachen: Ich lerne nicht für die Schule, sondern für mich selbst. Denn die Techniker-Weiterbildung ist im Gegensatz zur allgemeinen Schulpflicht kein Muss. Nur wer Ziele klar definiert hat, kann sie erreichen.
Pausen zwischen Lernphasen
Kurze Pausen helfen dem Gehirn, die aufgenommenen Informationen zu verarbeiten und zu speichern. Die Aufmerksamkeitsspanne nimmt bereits nach 20 Minuten ab. Am größten ist diese morgens und abends, einer U-Kurve folgend. Spätestens wenn ein Satz zweimal gelesen werden muss, um verstanden zu werden, braucht das Gehirn eine Pause. Dieser Zustand ist nach spätestens 45 Minuten erreicht. Immer längere Lernphasen können trainiert werden, indem die Pausen immer später und immer kürzer werden.
Powernapping
Fit lernt es sich leichter
Die Lernmotivation kommt eher bei körperlicher Fitness. Denn mit ihr ist die geistige Leistung eng verzahnt. Auch sie profitiert von gesundem Essen, Sport, genügend Schlaf, frische Luft im Zimmer und genügend zu trinken. Erwiesenermaßen hilft Fitness der Konzentration: Sportler etwa können laut einer Studie länger still sitzen und sich besser und länger auf eine Sache konzentrieren.
Sich selbst belohnen
Eine Belohnung hat schon in Kindheitstagen funktioniert. Deswegen sollte sich der Schüler nach längeren Lernzeiten immer wieder selbst anerkennen, was einen dazu motiviert weiterzulernen. Es muss nicht die große Belohnung erst am Ende der Weiterbildung sein, einen Titel in der Tasche zu haben, der in dieselbige mehr Geld bringen wird. Schon kleine Belohnungen nach einer Lernetappe motivieren zum Weitermachen nach dem Beispiel: „Wenn ich heute Abend gelernt habe, gönne ich mir morgen einen Abend an der Playstation.“ Zusammen mit dem künstlichen Zeitdruck funktionieren Belohnungen wie Zuckerbrot und Peitsche.

Disclaimer: Jeder Mensch ist anders!